Ein Welpe kommt ins Haus

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... Das wichtigste in der Erziehung eines Hundes ist die Konsequenz -

das was man einmal sagt auch durchzusetzen ...  

 

Ein Welpe kommt ins Haus  

Es ist der Tag gekommen an dem sie ihren kleinen Welpen zu sich nach Hause holen. Wäre erst mal zu beachten, dass sie ihn holen, wenn es noch hell draußen ist, damit er den ganzen Tag über Zeit hat, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Gut wäre es auch, wenn sie sich in den nachfolgenden paar Tagen Urlaub nehmen würden damit sie die nötige Ruhe haben um das neue Familienmitglied an alles "Neue" zu gewöhnen.  Lassen sie ihn dann erst mal in der Wohnung umherlaufen und in Ruhe alles untersuchen, bevor sich die ganze Familie (und evtl. ihre Kinder) auf ihn stürzen. Wenn sie dann später mit ihm ins Freie gehen und er sich noch nicht recht von Haus und Hof traut, zwingen sie ihn nicht mitzukommen, das wird er nach kurzer Zeit schon von alleine tun. Richten sie ihm im Haus eine Schlafstelle ein, es ist  nicht schlimm wenn er dort anfangs  noch nicht bleiben will. Vielleicht haben sie ja ein Tuch o.ä. mit dem Geruch seiner Geschwister oder Mutter vom Züchter mitbekommen, legen sie es an seine Schlafstelle, es wird ihn an "Gewohntes" erinnern und die Trennung fällt ihm dann  nicht ganz so schwer. Wenn er die ersten Tage nachts umherläuft und "jault" nicht darauf eingehen, sind halt für sie ein paar unruhige Nächte, aber das gibt sich schon. Wenn er allerdings etwas geschlafen hat,  aufwacht und suchend umherläuft - mal kurz vor die Tür setzen weil er bestimmt sein "Geschäft" verrichten möchte. Und bitte, überfordern sie den "Kleinen" nicht gleich, erwarten sie am Anfang nicht zuviel von ihm. Er muss sich ja erst mal richtig an seine "neue Familie" und die ungewohnte Umgebung gewöhnen. Wenn dieses nach einigen Tagen geschehen ist, können sie ihn an alles mögliche "Neue" heranführen und ihn auch möglichst überall mit hinnehmen, damit er alles kennen lernt. Aber nicht vergessen! Fahrradfahren frühestens mit 1 Jahr, möglichst nicht so viel "springen" oder Treppen steigen lassen , denn die Knochen und Bänder sind noch sehr weich und verformbar, so können durchaus HD-Probleme oder andere Erkrankungen des Bewegungsapparates entstehen! Noch schlimmer ist es, wenn der Welpe/Hund überfüttert wird, also Übergewicht hat. Also immer schön schlank halten, sodass man die Rippen gut fühlen kann! Auch wenn er in der ersten Zeit etwas mager und schlaksig aussieht, macht nichts, die "(Muskel-) Masse"  bekommt er eh erst als ausgewachsener Hund  (kann bei großen Rassen wie dem Riesenschnauzer bis zu 2 oder 3 Jahren dauern). Die Endgröße kann man durch Fütterung sowieso nicht beeinflussen, diese ist genetisch festgelegt. Lediglich die Wachstumsgeschwindigkeit und es liegt auf der Hand, dass bei zu schnellem Wachstum durchaus eine optimale Skelettentwicklung des Hundes auf der Strecke bleibt! Genau so unsinnig, ja sogar gefährlich, ist bei einer ausschließlichen Fütterung mit Trockenfutter die Beimengung  irgendwelcher Mineralstoff-Pulver die größere Mengen Calcium enthalten.  Hiermit bringt man das vom Hersteller gut gewählte Calcium-Phosphor-Verhältnis * durcheinander!! Die Folgen können schwerwiegend sein (HD, brüchige Knochen, etc...). Genau so ist es bei einem "zuviel" an Vitamin D3! Das gleiche kann bei einer reinen Fleischfütterung passieren, da Fleisch sehr viel Phosphate enthält und diese wiederum dem Körper zu viel Calcium entziehen . Also in diesem Fall auch genügend Gemüseprodukte ergänzen. Alles in allem ist aber die alleinige Fütterung mit einem hochwertigen (nicht zu verwechseln mit teurem) Trockenfutter unseres Erachtens die  Beste und Sicherste, da diese Produkte vom Nährwert, Mineralstoff- u. Vitamingehalt absolut ausgewogen sind. Während Dosenfutter meist bis zu 80 % Feuchtigkeit (Wasser) enthält und das geben sie dem Trockenfutter ja sowieso zu. Es spricht natürlich nichts dagegen, wenn sie ihrem Hund öfter mal etwas frische Nahrung geben. Im Gegenteil, mal frischen Pansen, gekochtes Huhn (gekochtes Rind- od. Schweinefleisch), Reis, Nudeln, Kartoffeln, Gemüse oder auch mal ein Ei, Quark oder Hüttenkäse sind auch mal eine willkommene Abwechslung. Genauso wie ab und zu ein Schweineohr oder ähnliches. 

*erforderliches Calcium-Verhältnis: Wachstum (sowie Gravidität u. Laktation): 0,80:1-2:1  Erwachsen: 0,65:1-2:1

Und bitte, nicht gleich im Alter von 8 Wochen mit Sitz-, Platz- Übungen o.ä. anfangen, es ist doch noch ein Baby und hat mit allem anderen erst mal genug zu tun! (wäre ja so, als ob sie einem Kleinkind `nen Stift in die Hand geben und sagen: "so, nun schreib mal deinen Namen!"). Das "kleine Kerlchen" muss doch erst mal ein Hund werden. Also abwarten damit etwa bis zu einem Alter zwischen 4 - 6 Monaten. 

Hund im Auto: Um das Thema Autofahren noch kurz zu erwähnen, also es kann durchaus vorkommen, dass ein Welpe das "Geschaukel im Auto" noch nicht so gut verträgt und sich dabei erbricht. Dann bitte nicht füttern und das Autofahren am besten erst mal zuhause auf ganz kurzen Strecken üben (einmal um den Block fahren) und wenn er das ohne Probleme übersteht, dann ruhig mal loben. Diese Tour können sie dann immer weiter ausbauen, also die Strecke täglich immer etwas erweitern.

Fütterung  

Stellen sie ihm auch eine Schüssel mit frischem Wasser an seinen zukünftigen "Fressplatz". Und bitte machen sie nicht den Fehler, sein Fressen den ganzen Tag zur Selbstbedienung stehen zu lassen, nein, gefressen wird nur zu bestimmten Zeiten (individuell je nach ihrem Tagesablauf). Sollte er nicht gleich alles auffressen, oder sogar erst gar nicht wollen, egal. Nehmen sie seine Futterschüssel nach ca. 10 Minuten weg. Pech gehabt- er wird schon nicht verhungern aber dafür in der nächsten Zeit  lernen, schnell alles aufzufressen weil es sonst nichts mehr gibt. Sollte er trotz guten Appetits Reste überlassen, geben sie ihm das nächste mal etwas weniger Futter, sodass er stets die Schüssel leer frisst. Am Anfang noch 3x später dann am Besten 2x täglich füttern. Bei nur "einer" Fütterung täglich ist die Gefahr größer, dass der Hund sich eine sogenannte "Magendrehung" zuzieht, welche akut lebensbedrohlich ist!! Da die angebotene Futtermenge auf einmal zu groß ist. Die Gefahr besteht auch, wenn der Hund  nach dem Fressen noch viel spielt oder rumtobt!

Allein zu Haus  

Nun muss ihr Hündchen auch noch das "allein bleiben" lernen. Dazu lassen sie ihn mehrmals täglich erst nur für paar Minuten allein und wenn es klappt, ohne dass er jault oder bellt steigern sie die Zeiten allmählich. Sollte er "Theater" machen und nicht aufhören, gehen sie zurück schimpfen mit ihm (Pfui ist das! Ruhig!...was auch immer) oder schütteln ihn am Nackenfell, gehen dann sofort wieder (kann sein, dass sie eben genanntes öfter wiederholen müssen) und kommen erst dann wieder wenn er kurze Zeit ruhig war um ihn mächtig zu loben dafür. 

An dieser Stelle fällt mir noch ein, dass man es immer wieder sieht, dass Hundebesitzer ihren Hund unbewusst für ein Fehlverhalten loben, nämlich dann, wenn ihr Hund beim Spazierengehen andere Hunde anbellt oder sich sogar aggressiv gegen diese verhält. Mit beruhigenden Worten wie: "Ist doch gut, du musst doch schön lieb sein!" oder: "Nu sei mal schön brav, der tut dir doch nichts!" Ohne es zu wissen loben sie Ihren Hund für sein Verhalten. Warum? Der Hund versteht nicht genau den Inhalt Ihrer Worte aber er versteht sehr gut die Tonlage ihrer Stimme, die ihm sagt, dass sie das was er macht gut finden. Schließlich reden sie mit ihm in dieser Tonlage auch immer, wenn er etwas besonders gut gemacht hat.  Was macht der Hund dann also beim nächsten mal?? Genau, noch `ne größere Welle, weil sie ihn ja beim letzten mal in seinem Verhalten bestärkt haben. 

Stubenreinheit  

Um  ihren kleinen Hund möglichst schnell stubenrein zu bekommen ist es wichtig, dass sie sehr konsequent dabei vorgehen und ihn nach jeder "Mahlzeit", nach jeder "Spielstunde" und nach jedem "Nickerchen" erst mal an die frische Luft setzen. Sollte er sich da "lösen" loben sie ihn dafür. So wird er bald merken, wo er sein "Geschäft" verrichten soll. Denn kein Hund beschmutzt normalerweise sein "Nest" gerne. Ist ihm dann doch mal ein "Missgeschick" passiert in der Wohnung .... naja, kommt vor. Wichtig ist nur, dass sie ihn nicht nachträglich - also wenn sie erst kurze Zeit später das "Missgeschick" entdecken  - bestrafen, nein, dann machen sie es einfach weg und tun so als wäre nichts geschehen. Wenn sie ihn aber auf frischer Tat dabei ertappen, dann reicht oft schon ein kräftiges: "PFUI IST DAS !!!" und ihr Hund wird sich so erschrecken, dass er innehält. Schnappen sie ihn dann sofort und setzen ihn ins Freie, wo er dann oft sein "Geschäft" zuende verrichten kann. Und vergessen sie die "Zeitungsrolle" überhaupt - egal wofür (außer zum drin lesen) bis sie zum Tisch gelangen und lass es nur 5 Sekunden dauern -  zu spät, jetzt weiß der Hund schon nicht mehr wofür er den "Klapps" damit kriegt. Sie erziehen ihm damit sonst nur eine Angst vor Zeitungen an, mehr nicht. Ganz wichtig also, der "Zeitfaktor". Wenn sie ihren Hund  strafen oder loben dann unmittelbar und sofort!!! Es gibt doch noch immer Leute die sagen: "man straft einen Hund nicht mit der Hand" na toll,... haben sie schon mal eine Mutterhündin gesehen, die für die "Zurechtweisung" ihrer Welpen eine Zeitung holt??? Na also... sie macht das natürlich mit ihrer Schnauze. Genau so unsinnig ist es, den Welpen mit der Nase in seinen Urin oder Kot zu stubsen, wozu??? Riechen kann eine Hundnase weit besser als die eines Menschen. Davon weiß er aber immer noch nicht, wo er hinmachen darf. Wie gesagt, schimpfen, Pfui und so...(evtl. leicht am Nacken schütteln) und sofort raus ins Freie.

Pflege  

Jo, auch ein Hund braucht Körperpflege. Dazu ist es sinnvoll, das schon von klein auf zu üben. nehmen sie ihn möglichst täglich und üben mit ihm das Still- "Stehen" und bürsten sein Fell dabei. Aber bitte nur kurz zu Anfang, damit er sich daran gewöhnt. Gucken sie ihm dabei auch gelegentlich mal in die Ohren oder in den Fang. Wenn sie dieses schon von klein auf "trainieren" haben sie später- wenn er Ausgewachsen ist keine Probleme damit, sei es beim Tierarzt oder auf Ausstellungen, bzw. wenn er draußen mal etwas "Unrat" aufgenommen hat und sie ihm das aus der Schnauze nehmen wollen. Denn nicht selten kommt es vor, dass ein ausgewachsener Hund der das nicht kennt, sich das nicht gefallen lässt und dann haben sie ein Problem. Denn wenn es sich dann hierbei z.B. noch um einen Rottweiler, Bernhardiner oder aber auch kleinere Hunde handelt, gehen sie nicht mehr rann, wenn dieser dann auf einmal mit blankgezogenen Lefzen knurrender Weise vor ihnen steht, oder? Sehen sie, hier gilt das Motto: "Früh übt sich...!"  Ein Hund muss auch nicht einmal pro Woche gebadet werden. Nein, eigentlich reicht es wenn sie den Hund nur bei starken Verschmutzungen abspülen und zwar ohne Seife und Duftwässerchen, weil sonst der natürliche Fettschutz der Haut zerstört wird und es zu Haut- Fellproblemen kommen kann. Oder haben sie schon mal einen Dingo oder Wolf mit Schaum im Fell gesehen? Nein?  Ich auch nicht :)) Nur im Extremfall kann man schon mal etwas alkalifreien Seifenersatz verwenden.

Spielen - aber sinnvoll  

Es ist bekannt und niedlich anzusehen, wie kleine Hunde spielen. Und genau diesen Spieltrieb (oder auch den Futtertrieb) kann man ausnutzen, um dem neuen Familienmitglied ganz spielerisch schon das kleine 1x1 der Hundeerziehung beizubringen. Dazu ist es zunächst einmal wichtig, dass nicht den ganzen Tag lang und im ganzen Haus verteilt das Spielzeug ihres Hundes herumliegt. Legen sie alles weg - gespielt wird nur wenn SIE es wollen und nur SIE bestimmen auch wie lange. "Wenn`s am schönsten ist soll man aufhören!", ist in diesem Fall wahr, weil somit der Hund das "Spielen mit ihnen" als etwas sehr schönes und Interessantes empfindet. Somit wird er ständig darauf warten und sich freuen, wenn es endlich weitergeht. Wenn sie ansonsten solange spielen, bis der Hund "totgespielt" und lustlos ist, wird er dieses spielen nicht in so guter Erinnerung haben und somit keine Motivation zum weitermachen zeigen. Wichtig ist auch noch zu erwähnen, dass alle Welpen die Angewohnheit haben in alles mögliche reinzubeißen und rumzuknibbeln, sei es in Gegenstände, Hosenbeine, Hände oder was auch immer. Durch die kleinen, spitzen Milchzähne kann dieses manchmal recht schmerzhaft sein (vor allem Kinder empfinden es oft so). Aber keine Sorge, das gibt sich spätestens dann meist, wenn sie durch die Zahnung sind. Sollte es ein mal zu doll sein, dann weisen sie ihn einfach zurecht oder geben ihm einen kleinen Klapps auf den Fang mit: "Hör auf!" oder: "Nicht so dolle!" Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, das man im Regelfall bei Kraftspielen oder Tauziehen immer als Gewinner das Spiel beenden sollte, um eventuellen  Dominanzproblemen vorzubeugen. Anders verhält es sich, wenn man vor hat mit dem Hund Hundesport, bzw. Schutzhundprüfungen o.ä. zu machen. Dann sollten sie  ihren  Hund "stark machen"  Selbstbewusstsein geben und stets gewinnen lassen. Aber das ist eine andere Geschichte. Sie werden eben nur anders aufgebaut. Gehen wir mal davon aus, das es ein ganz normaler "Familienhund" sein soll den sie haben. Nicht dass die Hunde mit Schutzhundprüfungen gefährlich wären, nein, ganz im Gegenteil, sie beherrschen dann alle Kommandos perfekt und sollten somit absolut in der Hand des Besitzers liegen. 

An dieser Stelle möchte ich noch bemerken - da ja in der vergangenen Zeit die Hundebesitzer und Hunde an sich etwas ins Gerede gekommen sind, welches eine Lawine von neuen, z.T. unsinnigen Verordnungen nach sich zog besonders wegen eines tragischen Unglücksfalles durch eine Randgruppe ausgelöst - dass ich eigentlich noch nicht in der Zeitung gelesen habe, dass ein Hund der eine Schutzhundprüfung absolviert hat, jemanden gebissen hat. Es handelte sich in der Regel immer um unausgebildete Hunde mit zum Teil einschlägigen Besitzern. 

Soweit so gut, also wie gesagt, sie bestimmen das Spiel. Und draußen in Wald und Flur können sie mit dem Spielen auch viel dazu beitragen  ihrem Hund beizubringen nicht weit wegzulaufen oder ständig nach anderen Hunden Ausschau zu halten. Wie? Ja z. B. indem SIE mit ihm spielen und nicht nur andere Hunde. Somit lernt er, dass es bei ihnen am Schönsten ist und bleibt lieber gleich da, bzw. kommt schnell zurück wenn sie ihn mal rufen in Erwartungshaltung mit IHNEN spielen zu dürfen. 

Das ist auch ein Grund, weswegen wir spezielle "Welpenspielstunden" (die ja in der letzten Zeit anscheinend sehr in "Mode" gekommen sind) ablehnen. Zum einen lernt ein Hund nur, dass es schön ist bei anderen Hunden zu sein und wird so ständig danach Ausschau halten um hinzulaufen. Zum anderen, weil in so einem "Haufen" Hunde "verschiedenen Alters" (manchmal bis zu 1 Jahr) ihr Hund durchaus seine ersten schlechten Erfahrungen machen kann, was sich dann oft zeitlebens eingeprägt. Gerade wenn es sich um einen etwas zurückhaltenderen  Hund handelt, wird dieser dann oft zum "Prügelknaben" für die Größeren (finden einige Besitzer dieser dann auch noch lustig). Wenn sie ihren Welpen von einem verantwortungsbewussten Züchter geholt haben ist dieser bereits gut "sozialisiert" zumal diese Prägephase bzw. Sozialisierungsphase ja  bereits nach der zwölften Woche abgeschlossen ist. Was hier versäumt wurde (Prägung auf Menschen, andere Hunde, etc...), lässt sich nur schwer oder gar nicht nachholen. Nichts des do trotz aber kann ihr Welpe natürlich mit anderen Hunden spielen, soll er ja auch, aber erst nachdem sie sich vergewissert haben ob der andere Hund auch wirklich friedlich ist. Manche Hunde haben die Angewohnheit ihre Überlegenheit durch das sogenannte "Aufreiten" zum Ausdruck zu bringen, welches einige Besitzer recht lustig finden. BITTE, lassen sie so etwas nicht zu! Denken sie an seine noch nicht voll ausgebildeten Knochen und Bänder. Genauso kommt es oft vor, dass ausgewachsene Hunde die sehr engagiert mit dem Welpen spielen, diese oft beim rumlaufen vor lauter Übermut quasi "über den Haufen rennen". Geben sie acht, das das nicht so oft vorkommt, denn ihr kleiner Welpen hat doch an Gewicht noch nichts zuzusetzen und bekommt jedes mal einen starken Stoß ab. Das ist mit Sicherheit nicht förderlich für ein gesundes Skelettwachstum, sprich: die Bänder, Sehnen, Muskeln und Knochen sind beim Welpen/Junghund noch sehr weich und formbar und so kann es u. U. durchaus später zu HD- oder anderen Gelenk-/Bänderproblemen kommen. Das Gleiche gilt für Fahrradtouren. Mit dem Fahrradfahren bitte erst anfangen, wenn ihr Hund mindestens 1 Jahr alt ist!! 

Nebenbei sei noch erwähnt - vergessen sie die Sache mit dem "Welpenschutz" - den gibt es nämlich nicht. Es ist einfach nur das, dass kein erwachsener Hund der vernünftig sozialisiert ist, einem Welpen etwas tun würde. Aber wie wir alle wissen gibt es ja auch  Hunde, bei denen es nicht so ist.

Also, Hauptspielparter sollten SIE bleiben. Nehmen sie auf jeden längeren Spaziergang am besten 2 (Tennis) Bälle mit -Leckerlis sowieso- werfen sie den einen und lassen ihren Hund den Ball "apportieren". Wenn er dann zurückkommt motivieren sie ihn mit Worten wie: "So ist er fein, ...jawoll!" oder was auch immer, egal. Aber bitte den Ball nicht gleich wegnehmen, lassen sie ihm seine "Beute" und machen sie ihm nicht gleich streitig, knuddeln sie mit ihm rum, schieben sie ihn sogar etwas von sich und nehmen ihm dann erst den Ball ab. Sollte er ihn nicht wiedergeben, kein Problem, sie haben ja noch den zweiten Ball zum werfen, somit wird er den ersten fallen lassen und dem anderen nachlaufen, usw. .....natürlich können sie das ganze auch mit Stöckchen o.ä. machen. Aber bitte, nicht spielen bis zum umfallen, dran denken, wenn`s am schönsten ist aufhören, Ball in die Tasche stecken und weitergehen. Sie werden sich wundern, schon bald wird ihr Hund nur noch Augen für sie und ihre Jackentasche haben. Nix mehr mit weglaufen. Er wird ständig warten, wann der Ball wieder fliegt, vorausgesetzt natürlich, dass ihr Hund auch genügend Spieltrieb hat.

Junge Hunde laufen die erste Zeit eh nicht weit weg, suchen lieber die Sicherheit in ihrer Nähe, aber das bleibt nicht so, die "Kreise" werden immer größer mit der Zeit und der "Reife" eines Hundes. Ganz schlimm wird es in der Regel noch im Alter zwischen 8 und 12 Monaten, die Flegelphase, wenn ihr Hund anscheinend alles vergessen hat, was sie ihm bis dahin beigebracht haben. Hier heißt es aufpassen und konsequent bleiben. 

Anmerkung:  während der Zahnung (etwa ab dem 4. Lebensmonat) sollten sie auf starke Ziehspiele mit dem Hund verzichten, da die Folge sonst Zahn - od. Gebissfehlstellungen sein können!

Das Wiederkommen  

Sollten sie ihm spielerisch durch das Spielen  mit dem Ball schon beigebracht haben. Mit Rufen seines Namens und dem Kommando "Hier". Sollten sie diesbezüglich einmal Probleme damit haben, gibt es -wie immer- verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist es den Hund an eine lange Leine (Flex-Leine) anzuleinen und ihn zuerst einmal ohne Ablenkung zu rufen. Dreht er dann unverzüglich um und kommt zu ihnen zurück, loben sie ihn und geben evtl. ein Leckerli. Tut er das nicht gleich nachdem sie ihn rufen, geben sie ihm einen Leinenruck. Er wird dann kommen und sie loben ihn wiederum dafür. Das wiederholen sie einige Male während eines Spazierganges, immer wieder mal. Klappt es dann gut, können sie es auch unter Ablenkung (andere Hunde, Hasen, Menschen, Jogger, Radfahrer,...) probieren. Kommt er - loben, kommt er nicht - Leinenruck. In dieser Zeit auch möglichst nicht ohne Leine laufen lassen und wenn, dann nicht rufen, wenn sie sich eh nicht sicher sind, ob er zurückkommen wird, sonst machen sie sich das wieder kaputt, was sie bis dahin mühsam aufgebaut haben. Nach einiger Zeit des Übens auf ihren Spaziergängen können sie es nun wagen ihn abzuleinen und schauen, ob es inzwischen besser klappt mit dem "Wiederkommen", falls noch nicht, dann gleich wieder anleinen und noch einige Zeit weiterüben. Ein Hund ist ein Gewohnheitstier und lernt u.a. dadurch: Einprägung durch ständige Wiederholungen.

Und noch etwas... sollte ihr Hund doch einmal nicht gleich wiederkommen wenn sie ihn rufen, sondern erst eine Weile später, weil er vielleicht gerade etwas "viel wichtigeres" in seinen Augen zu tun hatte, als sofort zu ihnen zurückzukommen, dann bitte,... bestrafen sie ihn nicht dafür, sondern loben  ihn trotzdem, so schwer das auch fällt in dem Moment. Weil der Reiz, (z.B. einen Hasen zu jagen oder was auch immer), war in diesem Moment größer, als ihr Kommando. So, nun ist der "Reiz" weg und ihrem Hund fällt ein: "oh,..mein Herrchen/ Frauchen hat doch gerufen, schnell zurück *freu* und was passiert dann?? Er wird dann dafür bestraft, dass er zu ihnen zurückkommt?! Die  Folge wird sein, er kommt das nächste mal womöglich erst gar nicht - noch später - oder mit gesenktem Kopf, weil er weiß, das es das letzte mal Ärger gab für so etwas. Das hat auch nichts mit schlechtem Gewissen zu tun, wie viele immer meinen, nein, es ist einfach die Erinnerung an "Vergangenes": Denn ein Hund kann nicht zukunftsorientiert handeln oder gar denken, er lebt aus den Erfahrungen der Vergangenheit. 

Leinenführigkeit ("Bei Fuß" gehen)  

Wenn ihr Hund nun etwas älter und größer geworden ist, und ständig an der Leine zieht, sodass ihnen die Hand schon weh tut, geben sie ihm einen (Leinen) Ruck, je nach Hund und Rasse kräftig oder weniger, sodass die Leine anschließend wieder  leicht durchhängt. Das müssen sie auch konsequent wiederholen, bis der klügere nachgibt, und das ist dann meist der Hund :))  Es nützt ihnen gar nichts mit dem Hund an der straffen Leine zu gehen und zu hoffen, dass es schon irgendwann aufhört. Das wird es nicht, denn Druck erzeugt Gegendruck. Sie können jetzt natürlich einen Stachelwürger kaufen, nur das an der Leine ziehen werden sie ihm damit nicht abgewöhnen, auch da wird die Leine nicht locker durchhängen und er wird weiterhin nicht an ihrer Seite gehen und vorausziehen, vielleicht nicht mehr so stark, aber dennoch. Oder womöglich holen sie sich noch so eine Art "Halti" was unter die Vorderbeine des Hundes gelegt wird. Bloß nicht, davon bekommt ihr Hund nur "wunde Stellen". Ziehen und nicht "Bei Fuß" gehen wird er weiterhin, weil er es nicht lernt damit. Na und von dem "Geschirr" statt Halsband, damit es ihm  beim Ziehen an der Leine am Hals nicht so weh tut  brauchen wir ja wohl gar nicht erst sprechen, oder? Kann ja nicht wehtun, sonst würd` er es ja nicht machen :)) oder was denken sie?! Kein Hund fügt sich freiwillig Schmerzen zu.

Sitz und Platz  

Zu "Sitz" und "Platz" möchte ich hier erst mal nichts weiter erwähnen, weil erfahrungsgemäß die meisten Hundebesitzer es  mit Leckerlis meist selbst ganz gut hinbekommen. Was hierbei wichtig ist zu erwähnen ist, dass sie darauf achten sollten, dass ihr Hund diese Übungen bereits nach dem ersten Kommando ausführt und nicht erst nach dem dritten mal, wenn sie ihn dafür bereits anbrüllen müssen, denn ein Hund hört gut - er hat das schon verstanden. Ansonsten helfen sie nach bei den Übungen. Der Hund sollte die jeweilige Übung (Sitz oder Platz) auch so lange ausführen, bis sie ihn mit einem anderen Kommando wieder freigeben von der Situation. Sollte ihr Hund vorzeitig selber aufstehen, so bringen sie ihn wieder genau an die Stelle zurück, wo sie ihn hingelegt- gesetzt hatten, und geben ein erneutes Kommando zur Ausführung dieser Übung.  

Thema: Kinder - Hunde - Eifersucht 

Vielleicht an dieser Stelle - für unerfahrene Neulinge - noch einmal der Hinweis, dass man grundsätzlich (kleine) Kinder nie mit Hunden alleine lässt. Kinder sind unberechenbar. Es kann vorkommen, dass Kinder - ohne das sie es mitbekommen - dem Hund vielleicht manchmal an der Rute oder an den Ohren ziehen, ihn hauen, ärgern oder kneifen ohne Grund. Oder ihn an seinem Liegeplatz ständig in der Ruhe stören. Und irgendwann, wenn der Hund alt genug ist, dann lässt er sich das womöglich nicht mehr gefallen und wehrt sich, sprich er schnappt zu! Nach dem Motto: "Du nicht mehr - nun reicht`s!" So kommt es oft zu sogenannten Beißunfällen, worüber sich die Besitzer dann wundern, was im schlimmsten Fall auch sehr böse ausgehen kann. Dabei hätte man so etwas oft im Vorfeld - wie besagt - schon verhindern können. Ähnlich verhält es sich mit der Eifersucht. Angenommen der Hund ist zuerst da und sie bekommen nun ein Baby. Gesagt, getan. Nun kümmern sie sich natürlich viel und verständlicherweise um ihr Kind. Aber bitte versuchen sie den Hund dabei mit einzubeziehen wenn das Kind wach ist!! Lassen sie den Hund dabei sein, Anteil nehmen (natürlich unter Beachtung hygienischen Maßnahmen). Machen sie nicht den Fehler den Hund dann besonders zu beachten wenn das Kind schläft, nach dem Motto: "Ich muss mich ja jetzt viel um das Baby kümmern, armer Hund, aber wenn es schläft hab ich Zeit für dich!" Nein, falsch!! In dem Hund ginge - wenn er denken könnte - etwa folgendes vor: " Immer wenn das Baby da ist, geht es mir schlecht, ist es nicht da, dann geht`s mir besser!" Also wird er eine "Abneigung" gegen besagtes Baby entwickeln (da ja ein Hund bekanntlicherweise ein Egoist ist und seinen Vorteil sucht). Das gerade soll ja verhindert werden. Wiederum wenn es dem Hund besonders gut geht wenn das Baby dabei ist, wird er es akzeptieren und behüten und sie haben i.d.R.keine Probleme mit der Eifersucht des Tieres. 

 

Das alles hier sind nur vereinzelnde Vorschläge zur Erziehung ihres Familien Jung-Hundes,  es gibt natürlich noch weit mehr Möglichkeiten und Methoden - Wege die nach Rom führen - aber wir wollen uns hier auf einige wenige Beschränken mit denen wir bislang den besten Erfolg hatten, denn ansonsten würde es ein Buch umfassen. 

Copyright © 2002 by gutspark

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Buchempfehlung:

"Was tu ich nur mit diesem Hund" von Eric H.W. Aldington ISBN3-923555-08-9

Dieses Buch handelt von der gewaltfreien (Um-) Erziehung des Hundes. Wie und warum Verhaltensstörungen entstehen, wie man sie rechtzeitig erkennt, vermeidet und behebt.

Unserer Meinung nach eines der besten Bücher über dieses Thema, worin nicht nur erklärt wird wie man etwas macht, sondern auch warum es so ist. So geht dem Hundebesitzer erst mal mal ein Licht auf, dass ein Hund nicht so denkt wie wir Menschen.                   

"Von der Seele des Hundes" Eric H.W. Aldington ISBN 3-923555-05-9

- Wesen, Psychologie und Verhaltensweisen des Hundes -

Hier wird gezeigt, wie man die Sprache des Hundes verstehen kann, es zeichnet die Entwicklungen nach vom Stammvater Wolf und anderen wildlebenden Caniden. Es ist ein praktisches Buch, weil es hilft, den Hund richtig zu verstehen. Es zeigt die Kriterien, nach denen man den passenden Hund auswählt, Rassemerkmale, Charaktereigenheiten und das frühzeitige Bewerten möglicher Charaktermängel - aber auch dessen Entstehung.

Unserer Meinung nach ein wirklich interessantes Buch, welches nicht ganz einfach zu lesen ist, aber äußerst fesselnd für Menschen, die sich mit Tierpsychologie und Verhaltensforschung befassen.

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